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Channel: Alain de Benoist – Sezession im Netz
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Donald Trump – Alternative für Amerika?

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Sez73Selbst bei George W. Bush war sich die bundesdeutsche Öffentlichkeit nicht so einig in der apodiktischen Ablehnung der Person wie bei Trump. Die Sezession hat sich in diesem Jahr bereits mehrfach mit der Präsidentschaftswahl beschäftigt, da mit besonderen Rückwirkungen auf Deutschland und Europa, vor allem aber auch auf den Nahen und Mittleren Osten zu rechnen ist. In der 73. Ausgabe (Restexemplare vorhanden!) fragten wir, ob Trump eine Alternative für Amerika verkörpere. Nun ist er gewählt, und die Frage, welche geopolitischen Standpunkte er einnimmt, bedarf daher einer Klärung:

Mit dem Terrorangriff eines Sympathisanten der sunnitischen Terrororganisation Islamischer Staat (IS) in Orlando, bei dem im Sommer 2016 fast 50 Gäste eines bei Homosexuellen beliebten Nachtclubs massakriert wurden, spitzte sich der Wahlkampf in den USA weiter zu. Denn ob Homegrown terrorism oder IS-Connection (oder beides): Die Rückwirkungen des grotesken Verhaltens der USA in Syrien und im Irak haben mit aller Brutalität die Partyzone der US-Amerikaner getroffen.

Das lavierende Verhalten des amtierenden Präsidenten Barack Obama, das über Jahre hinweg die Förderung in Syrien agierender »Oppositionsgruppen« mit einbezog, zielte von vornherein ab auf die Schwächung Syriens und seiner regionalen (Iran) wie überregionalen Partner (Rußland). Von Washington D.C. aus ließ sich der Krieg der Rebellen je nach Lage eindämmen oder einheizen. Aber nun ist der Punkt gekommen, an dem das Resultat einer Kombination aus Failed states, Interventionskriegen und sunnitisch-wahabitischer Ideologie – der IS – global für Angst und Schrecken sorgt.

Wie der Herausforderung der bisher mächtigsten Terrormiliz und ihrer geistigen Verwandten um Nusra- oder Islamische Front zu begegnen sei, ist ein heikles Thema im Präsidentschaftswahlkampf. Zumal mit der vormaligen US-Außenministerin Hillary Clinton ausgerechnet eine Demokratin im November zur Wahl stehen wird, die, so Malte Daniljuk treffend in den Blättern für deutsche und internationale Politik, »wie kaum eine andere« für Menschenrechtsimperialismus stehe – ein solcher schürte wiederum den »Flächenbrand« (Karin Leukefeld) im Nahen Osten wesentlich.

Da diese verheerende Rolle Clintons ebenso bekannt ist wie ihre ideelle Nähe zu neokonservativen Positionen, richtet sich das Augenmerk anti­imperialistisch orientierter Kreise – speziell in Europa – naturgemäß auf ihren schärfsten Widersacher und Konkurrent um den Einzug ins Weiße Haus: Donald Trump. Dieser Immobilienmilliardär, das Produkt der auf Skandale und Unterhaltung ausgelegten Boulevard-Mediengesellschaft par excellence, ist derzeit das Feindbild aller linksliberalen, liberalen oder auch westlich-konservativen Publizisten. Einerlei ob Frauenverachtung, Waffennarretei, Islam oder Rassismus: Es gibt kaum ein Thema, das sich nicht eignete, um den allzuoft polternden Trump als den Schrecken der Welt zu zeichnen. Dabei ist es neben diesen klassischen Sujets der Politischen Korrektheit die außenpolitische Haltung Trumps, die viele Kolumnisten am meisten verstört. Jan Fleischhauer meinte etwa, Trump sei außenpolitisch von linken Standpunkten geprägt.

Der Beitrag Donald Trump – Alternative für Amerika? erschien zuerst auf Sezession im Netz.


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